Laos in drei Etappen

To move, to breathe, to fly, to float, to gain all while you give, to roam the roads of lands remote: To travel is to live.  –  Hans Christian Anderson

Es war das dritte Mal, dass ich innerhalb weniger Wochen die Grenze nach Laos überquerte. Das erste Mal von China kommend in Richtung Thailand. Dann über den Norden von Laos nach Vietnam und nun vom Süden her. Somit war es auch das dritte Mal, dass ich ein Visum erwerben durfte. Die Preise waren an allen drei Grenzübergängen unterschiedlich, was dem ganzen Prozedere einen leicht herben Beigeschmack gab …

Die erste Nacht verbrachte ich in Thakhek, einer kleinen Stadt am Mekong gelegen und gut 500 Kilometer nördlich der kambodschanischen Grenze. Hier traf ich am verregneten Sonntag Morgen auf Sara aus Belgien und Rob aus Großbritannien. Sie hatten ähnliche Pläne wie ich und wollten zum Kong Lor Cave, einem ca. 7 Kilometer langen, unterirdischen Flussabschnitt des Hinboun Rivers. Da es in der Regenzeit offensichtlich nicht ganz einfach war, die Caves mit lokalen Bussen zu erreichen, mieteten sich die beiden am Ende einen Skooter und wir trafen uns nach Sonnenuntergang in einem kleinen verschlafenen Ort nahe der Caves wieder.

Nach einem heiteren Sonntag Abend machten wir uns am nächsten Morgen auf, um mittels langer, motorisierten Boote dem Fluss folgend die Kalksteinhöhle zu erkunden. Auf der anderen Seite des Kong Lor Cave geht der Fluss in ein grünes Tal über, welches lange nur zu Fuß erreichbar war. Das ganze ist ein Abenteuer der besonderen Art. Obwohl wir Taschenlampen dabei hatten, ist es weitestgehend stockfinster. Das Boot wird von zwei Führern gelenkt: Einer sitzt vorne und leuchtet mit seiner Taschenlampe voraus, der andere sitzt hinten im Boot und steuert. Die Boote sind so schmal, dass man besser keine hektischen Bewegungen macht, um die Balance nicht zu gefährden. Man muss sich in der Dunkelheit am Ende auf die Erfahrung der beiden Bootsführer verlassen und darauf hoffen, dass sie auf der 20-30 minütigen Durchfahrt tatsächlich jede Kurve und jeden Felsen kennen.

Auf dem Rückweg schwappte bei einem Kurvenmanöver eine ganze Menge Wasser ins Boot, was bei uns für kurzzeitige Panik sorgte. Man möchte eigentlich nicht darüber nachdenken, was hier passiert, sollte das Boot kentern. Es wäre einfach nur finstere Nacht, eingeschlossen von Wasser und Felswänden. Die Sicherheitsbestimmungen dürften wohl nicht in Gänze dem deutschen Standard entsprechen. Ein tolles Erlebnis war es dennoch.

Am Nachmittag verabschiedete ich mich von Sara und Rob und machte mich auf nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Ich blieb jedoch lediglich eine Nacht und setzte meinen Weg am Folgetag nach Vang Vieng fort. Die letzten Tage verbrachte ich schliesslich in Luang Prabang. Die Stadt ist UNESCO Weltkulturerbe und bekannt für die vielen buddhistischer Tempel in Stadt und Umland. Der Ort liegt direkt am Mekong im bergigen Norden des Landes. Luang Prabang war die Hauptstadt des historischen Königreichs Lan Xang und bis zur Abschaffung der Monarchie im Jahre 1975 die Königstadt des Landes.

Ich blieb für drei Nächte in dem hübsch anzusehenden Ort und suchte mir dann den kürzesten Weg nach Thailand. Es war an der Zeit für einen guten Service, einige Reparaturen und die lang ersehnten neuen Reifen …

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