Tadschikistan - erster Tag, erste Herausforderung

Do one thing every day that scares you.  – Eleanor Roosevelt

Tadschikistan war eines der Länder auf meinem Weg nach Indien, welches einen besonderen Reiz hatte. Mehr als die Hälfte des Landes liegt oberhalb von 3.000 Metern. Das Leben in den Bergen – zeitweise ohne fließend Wasser und Elektrizität – hat sich seit Jahrzehnten nicht groß verändert und der Pamir Highway entlang der afghanischen Grenze ist definitiv eine besondere Herausforderung. Einige der schönsten Aufnahmen der letzten Wochen sind im Pamir entstanden … doch dazu später mehr.

Auf meinem Weg von Tashkent (Usbekistan) nach Dushanbe (Tadschikistan) gab es allerdings noch eine Passage, welche mich bereits seit Tagen gedanklich beschäftigte, um nicht zu sagen in Besorgnis versetzte. Ich hatte von diesem Streckenabschnitt bereits lange vor Antritt meiner Reise gehört.

Es ist ein etwa fünf Kilometer langer unbeleuchteter Tunnel. Nur ist es nicht allein die fehlende Beleuchtung, welche den Tunnel so gefährlich macht. Der Tunnel ist in miserablen Zustand, der Beton aufgebrochen und mit tiefen Löchern versehen. Gebrochene Metallstreben, welche den Beton stabilisieren sollten, stehen frei hervor. Zu allem Übel ist der Tunnel an mehreren Stellen mit Wasser gefüllt, was es unmöglich macht, die Tiefe der Schlaglöcher auszumachen und wie man mir berichtete, seien einige Löcher so groß, dass sie mein Vorderrad verschlucken könnten. Doch das ist noch nicht alles. Der Tunnel wird nicht belüftet und durch die langsam fahrenden Lastwagen und Trucks kann die Luft extrem toxisch werden. Wenn alles gut läuft, würde ich immer noch ca. 20 Minuten für die Durchfahrt benötigen …

Man gab mir im Vorfeld den wertvollen Rat, einem Fahrzeug zu folgen, um auf diese Weise tiefe Schlaglöcher rechtzeitig zu erkennen. Unmittelbar bei Einfahrt in den Tunnel entschied ich mich für einen zügig fahrenden weißen Land Rover. Ein zu langsam fahrendes Fahrzeug würde mit häufigem Stillstand die Durchfahrt erschweren und den Aufenthalt im Tunnel unnötig verlängern.

Das letzte was man in diesem Tunnel haben möchte ist eine Panne, ein kaputter Reifen oder ein Sturz. Was würde man in einem solchen Fall tun? Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Man kann wohl kaum rechts parken oder mal eben einen Reifen reparieren … Ich meine, solch ein Problem würde man  sicher in jedem Tunnel vermeiden wollen, aber dieser ist dann doch noch einmal etwas Besonderes …

Gravel Road Studies hat einen kurzen Trailer zusammengestellt 😉  Enjoy it !

Morgen früh geht es in Richtung China und es könnte sein, dass mein Zugang zur Seite gesperrt ist. Nächste Updates werden dann erst Ende Juli wieder möglich sein.

Tajikistan Teil II folgt  …